Orthomolekulare Medizin: Die Therapie mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen

Die orthomolekulare Medizin auch Orthomolekularmedizin genannt von altgriechisch orthos, was bedeutet aufrecht, gerade, recht, ist eine von Linus Pauling entwickelte alternativmedizinische Methode. Ihr gilt die Erhaltung der Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten. Dabei werden dem Körper Vitamine, Mineralstoffe und Mikroelemente in hoher Konzentration zugeführt. Man geht davon aus, dass ein Ungleichgewicht dieser Substanzen zu Krankheiten führt. In diesem Artikel soll aufgezeigt werden, wie durch eine Supplementierung der Nahrungsergänzungsstoffe, Krankheiten und Beschwerden, günstig beeinflusst werden können.

Die orthomolekulare Medizin geht davon aus, dass es heutzutage schwierig oder kaum noch möglich ist, mit einer ausgewogenen Ernährung dem Körper ausreichend Vitalstoffe zuzuführen. Die Lebensmittel, jetzt besser als Nahrungsmittel bezeichnet, haben aufgrund ihrer Züchtung, Lagerung, Transport und Zubereitung nur noch ein Minimum an Vitalstoffen. Dieses Defizit führt zu einem Mangel in der Bevölkerung, so dass eine Zuführung von Nahrungsergänzungsmitteln eine conditio sine qua non, also quasi eine unerlässliche Bedingung ist. Die orthomolekulare Medizin entspricht idealerweise dem bereits von Erasistratos (250 v. Chr.) aufgeführten Prinzip.

Denn es ist viel besser, Krankheiten gar nicht entstehen zu lassen, als sie zu bekämpfen.

Ein weiterer Wegbereiter bezüglich der orthomolekularen Medizin, war neben Linus Pauling, der kanadische Chemiker und Psychiater Abram Hoffer, welcher 1967 das Journal of Schizophrenia gründete und welches später zum Journal of Orthomolekularer Medicine umbenannt wurde.

Wirkstoffe der orthomolekularen Medizin

Wie aus der Abbilddung hervorgeht, kommen bei der Orthomolekularmedizin Substenzen wie:

• Vitamine
• Mineralstoffe
• Aminosäuren
• Fettsäuren
• Probiotika und Prebiotika sowie
• Sekundäre Pflanzenstoffe

zum Tragen.

Erhöhter Bedarf an orthomolekularen Substanzen

Bestimmte Lebenssituationen als auch Erkrankungen, führen in der Bevölkerung zu einem höheren Bedarf an Vitalstoffen, welche über eine normale Ernährung nicht abzudecken sind. So benötigt beispielsweise ein Hochleistungssportler, welcher viele Mineralstoffe über das Schwitzen verliert, vermehrt Nahrungsergänzungsstoffe. Die Zufuhr von Mikronährstoffen spielt sowohl im juvenilen als auch im senilen Alter eine wichtige Rolle.

Welche Personenkreise sollten ihr Augenmerk auf eine Mikronährstoff – Versorgung richten:

• Menschen, die eine Diät zur Gewichtsreduktion einhalten
• Menschen im Alter mit schlechtem Appetit
• Einseitige Ernährungsgewohnheiten wie Fastfood
• Vegetarier und
• Veganer

Weitere Personengruppen, welche auf eine Mikronährstoff – Versorgung achten sollten:

• Menschen, welche sich aus gesundheitlichen Gründen nur bedingt in der Sonne aufhalten sollten, haben oftmals einen Mangel an Vitamin D
• Menschen, die unter Erkrankungen des Verdauungsstraktes wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa leiden
• Patienten, welche bestimmte Arzneimittel einnehmen müssen wie z. B. Cortison oder bestimmte Antibiotika
• Menschen mit erhöhtem Alkoholkonsum und
• Raucher

Sehr gute Resultate ließen sich in meiner Praxis mit dem Präparat Zink & Selen der Fa. NatuGena, erzielen. Dem Spurenelement Zink kommt in der orthomolekularen Medizin eine sehr wichtige Rolle zu. Ein Power– Duo in der Orthomolekularmedizin sind Zink und Selen. Diese beiden Mikroelemente stärken das Immunsystem und können adjuvant in der Krebstherapie eingesetzt werden. Mit Selen sind zudem entzündliche und allergische Prozesse im Körper positiv beeinflussbar.
 
Weitere Anbieter von orthomolekularen Produkten sind:

• Orthomol pharmazeutische Vertriebs GmbH
• Med Pharma Service GmbH

Des Weiteren soll explizit auf die Mikroelemente Zink und Selen eingegangen werden.

Zink

Das Element ist ein zur Zinkgruppe gehörendes, zweiwertiges essentielles Spurenelement und hat das chemische Symbol Zn. Zink ist in über 300 Enzymen integriert und erfüllt somit wichtige Stoffwechselfunktionen. Das Mikroelement kommt vor allem in tierischen Nahrungsmitteln wie:
 

• Fleisch
• Leber
• Milch- und
• Milchprodukte
• Fisch
• Eier
• Käse und
• Meeresfrüchte

vor.
 
Den höchsten Zinkgehalt weisen die Austern auf, weshalb sie nicht zu Unrecht als Aphrodisiakum gelten, denn das Sperma des Mannes weist eine hohen Zinkgehalt auf. Der Bedarf an Zink beträgt nach DGE 15mg/Tag für Männer und12mg/Tag für Frauen.
 
Zu den Inhibitoren, welche die Zinkresorption hemmen, gehören Fertiggerichte, Wurst und Cola, da diese Phosphate enthalten. Koffein im Kaffee sowie Schwarz- und Grüntee sowie die Tannine im Rotwein inhibieren ebenfalls die Zinkresorption, samt Medikamente, wie Antibiotika, Laxanzien und Cortisonpräparate, um die wichtigsten zu nennen.

Zink ist wichtig für Haut, Haare und Nägel.

Zink ist für ein gut funktionierendes Immunsystem und bei der Wundbehandlung unentbehrlich. Auch für die Insulinbildung, Insulinspeicherung und Insulinfreisetzung, spielt dieses Spurenelement eine maßgebliche Rolle. Bei vielen Zuckerkranken, welche mit dem Diabetes Typ 2 behaftet sind, liegt eine Hyperzikurie vor, so dass eine Supplementation des Mikroelements unerlässlich ist.

Eine verzögerte Wundheilung ist oftmals das erste Anzeichen für einen Zinkmangel.

Selen

Das Spurenelement mit dem Symbol Se, ist ein zwei-, vier- und sechswertiges chemisches Element. Selen ist ein essentielles Spurenelement. Das Mikroelement ist enthalten in:

• Fisch
• Fleisch
• Innereien
• Nüsse
• Sesam und
• Getreideprodukte

Selen ist ein Antioxydans, mit dem viele zellschädigende Produkte entgegengewirkt werden kann. Selen hat zudem eine antikanzerogene Wirkung. Der Bedarf für Erwachsene nach DGE beträgt zwischen 20 – 100 µg/Tag. Mangelerscheinungen von Selen führen zu:

• Skelettmyopathie
• Kardiomyopathie
• Erythrozytäre Makrozytose und treten bei
• parenteraler Ernährung auf.

Es wurde beobachtet, dass bei Böden welche eine hohen Selengehalt aufweisen, das Auftreten von malignen Erkrankungen seltener ist.

Fallbeispiele aus der Praxis

Patient, 45 Jahre
Der Patient, welcher sich in meiner Praxis vorstellt, berichtet über rezidivierende Bronchitiden, welche vor allem in der kalten Jahreszeit auftreten. Überwiegend wurden diese Infekte von Seiten seines Hausarztes antibiotisch behandelt. Da der Patient keinen befriedigenden Erfolg in der bisherigen Behandlung sieht, ist er entschlossen, sich einer alternativen Therapie zu unterziehen.

• Diagnose:Hibernale Bronchitiden
• Verordnung:1 mal täglich 1 Tablette Zink & Selen der Fa. NatuGena vom Oktober bis Februar

Verlauf
Der Patient spricht auf die Therapie an, denn er kommt bereits rezidivfrei durch den ersten Winter. Ihm wird empfohlen, in der kalten Jahreszeit das Präparat Zink & Selen der Fa. NatuGena weiterhin einzunehmen. Zwischenzeitlich sind drei Jahre verstrichen, in denen beim Patienten kein Rezidiv mehr aufgetreten ist. Dem Patienten wird dahingehend geraten, die periodische Einnahme des Präparates beizubehalten.
 
Patientin, 46 Jahre
Bei der Patientin wurde ein Diabetes Typ 2 festgestellt. Trotz dem von ihrem Hausarzt
verordneten Antidiabetikums ist der Nüchternblutzucker erhöht und das Blutzuckerlangzeitgedächtnis weist einen Wert von 6,9 auf.

Verordnung:1 mal täglich 1 Tablette Zink & Selen sowie Diät und viel Bewegung
 
Verlauf
Der nach fünf Wochen erfolgende Nüchternblutzuckertest ergibt einen Wert von 110 mg/dl. Die Patientin hat zudem durch die Diät und mehr Bewegung 2,5 kg abgenommen. Bei einem in acht Wochen erfolgenden Praxisbesuch liegt der Nüchternblutzuckerwert bei 90 mg/dl und das Ergebnis des HbA1c Werts weist einen Wert von 6,1% auf. Der Patientin wird empfohlen, die Zink & Selen Supplementation sowie die Diät weiterhin beizubehalten.

Fazit

Aus den Kasuistiken geht evident hervor, was Zink und Selen bei Atemwegserkrankungen und beim Diabetes Typ 2 zu leisten vermag. Die beiden Spurenelemente sind in der naturheilkundlich orientierten Praxis fest integriert und stellen somit einen unverzichtbaren Heilschatz dar.

Peter Schwarz

Ist seit 1983 in eigener Naturheilpraxis in Weil am Rhein niedergelassen. Neben den klassischen naturheilkundlichen Behandlungsmethoden liegt ein Schwerpunkt seiner Behandlung in der wissenschaftlich fundierten Phytotherapie. Er ist Gründer des Instituts der Naturheilkunde für Nachwuchsförderung sowie Dozent an verschiedenen naturheilkundlichen Einrichtungen in Deutschland und in der Schweiz.

Als Referent und Autor äußert er sich zu den Themen Anatomie, Physiologie, Pathologie und Phytotherapie. Die Naturärztevereinigung der Schweiz zählt ihn seit 2000 zu ihren Ehrenmitgliedern.

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