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Unser Immunsystem braucht Unterstützung – Teil 1

Datum: 04.09.2023 Autor: Redaktion

Unser Immunsystem ist heutzutage häufig überfordert

Der Mensch existiert in der heutigen Form seit etwa 200 000 Jahren. Es ist in erster Linie seinem Immunsystem zu verdanken, dass die täglichen Angriffe von Bakterien, Viren und Millionen von Giftstoffen nicht zu seiner Ausrottung geführt haben. Das Abwehrsystem besteht aus einem hochkomplexen und sehr effizient arbeitenden Netzwerk aus verschiedenen Geweben, Zellen und Zellprodukten, deren physiologische Hauptaufgabe im Erkennen und Beseitigen von fremdem, "nicht-körpereigenen" Material besteht. Eine Reihe von Einflußgrößen können der körpereigenen Abwehr zusetzen und deren Homöostase empfindlich stören. So führt beispielsweise der negative Stress („Distress“) dazu, dass der Körper mit Stresshormonen überschwemmt wird. Die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol verursacht eine Immunsuppression, die mit einem erhöhten Infektionsrisiko einher gehen und letztlich auch die körpereigene Tumorüberwachung nachteilig beeinflussen kann. Nicht selten stellt sich daher unmittelbar nach Situationen, die mit einem erhöhten Leistungsdruck und Stress einhergehen (z. B. Prüfung), eine Erkältung oder ein grippaler Infekt ein.

Auch bestimmte Medikamente gehen mit einer Einschränkung der Abwehr einher. Hier sind vor allem die Antibiotika zu nennen. Dabei gibt es mehrere Angriffspunkte für die Krankheitserreger wie beispielsweise die Hemmung der Zellwandbildung oder auch der Proteinbiosynthese der Bakterien und damit auch die Drosselung der Vermehrung. Trotz dieser zielgerichteten Angriffe auf pathogene Keime bleiben Nachteile für die Gesundheit der Anwender nicht aus. Wie sehr antiinfektiös wirksame Medikamente die Darmmikrobiota und damit auch das darmassoziierte Immunsystem belasten können ist inzwischen hinreichend bekannt. Die Arzneimittel können aber auch eine nachteilige extraintestinale Wirkung entfalten wie eine neuere tierexperimentelle Studie gezeigt hat. In dieser Untersuchung konnte beobachtet werden, dass unter dem Einfluss von Antibiotika (in diesem Fall Ciprofloxacin) Metaboliten gebildet werden, die die Phagozytose hemmen, indem sie die respiratorische Aktivität dieser Abwehrzellen vermindern. Gleichzeitig wurde in dieser Studie gezeigt, dass die gebildeten Metabolite die Wirksamkeit des Antiobiotikums deutlich reduzieren. Eine
weitere Untersuchung neueren Datums lieferte Hinweise darauf, dass die Anwendung von Antibiotika die virale Abwehr schwächt und Lungeninfektionen begünstigen kann.

Und schließlich wird unser Immunsystem tagtäglich durch Umweltgifte und sonstige Noxen in Mitleidenschaft gezogen. Umweltchemikalien (wie z. B. Bisphenole, Schwermetalle, polyzyklische, aromatische Kohlenwasserstoffe u.v.m.) werden in Zusammenhang gebracht mit Immundefizienzen und Immunregulationsstörungen, die ihrerseits wiederum weitreichende Folgen für die Gesundheit (z. B. Allergien, Fertilitätsstörungen, Entzündungen) haben können. Die Anzahl messbarer Fremdstoffe hat sich – gemäß der American Chemical Society – in den vergangenen Jahrzehnten vervielfacht. So geht z.B. – gemäß des vom Pestizid Aktions-Netzwerks (PAN Germany) vorgestellten „Pestizidatlas 2022“ hervor, dass die Anwendung von Herbiziden und Insektiziden seit den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts um ca. 80% angestiegen sind.

Unterstützung zum Beispiel in Form von Zink und Vitamin C

Um das komplizierte Netzwerk des Immunsystems in seiner Funktionstüchtigkeit zu bewahren, ist grundsätzlich die quantitativ befriedigende Zufuhr all jener essentiellen Nährstoffe notwendig, die auch andere Gewebe benötigen – allerdings kann sich ein Mangel an einzelnen lebenswichtigen Mikronährstoffe bei den sich rasch teilenden Zellen des Immunsystems dramatischer auswirken als bei anderen Körpergeweben und dessen Leistungsfähigkeit deutlich mindern.
Zu den immunrelevanten Vitalstoffen zählt vor allem das Spurenelement Zink. Zink beeinflußt alle Ebenen der körpereigenen Abwehr. So ist Zink beispielsweise Cofaktor des Thymulins, einem Peptidhormon der Thymusepithelzellen, welches an der Reifung der T- Lymphozyten beteiligt ist. Das Spurenelement ist im stöchiometrischen Verhältnis von 1 : 1 an Thymulin gebunden. Erst diese Verknüpfung ermöglicht die Aktivierung des Peptidhormons. Zink ist ebenso erforderlich für die Blastogenese von B-Zellen, die Phagozytose, die Komplementaktivierung und die Produktion von Cytokinen. Mittlerweile ist auch bekannt, daß die Sezernierung bzw. Aktivierung immunologisch wichtiger Botenstoffe wie z.B. jene diverser Interleukine oder auch die Dimerisierung von Interferon-alpha zinkabhängig verläuft.

Ein Zinkmangel kann zu immunologischen Veränderungen führen, die zunächst subklinisch verlaufen, von daher in der Praxis auch oft übersehen werden, langfristig allerdings zu ausgeprägten Immundefizienzen führen können. Es ist bekannt, daß ein länger bestehender defizitärer Zinkstatus sowohl die zellulären als auch die humoralen Immunparameter negativ beeinflußt. Dies betrifft die Phagozytoseleistung ebenso wie die Aktivität des Komplementsystems oder die
Antikörperproduktion. Auch eine Lymphopenie, eine Thymus- und Lymphknoten-Atrophie, eine reduzierte Aktivität natürlicher Killerzellen und eine Quotientenverschiebung der Lymphozyten-Subpopulationen wurden beobachtet.

Vitamin C (L-Ascorbinsäure) ist in besonders hohen Konzentrationen in den Leukozyten vorhanden. Mononukleäre Leukozyten enthalten eine 80 mal höhere Vitamin C-Konzentration als das Plasma. Vitamin C fördert die T-Lymphozytenblastogenese und steigert die Beweglichkeit von Granulozyten. Mit Beginn einer viralen Infektion kommt es häufig zum signifikanten Absinken der Vitamin C-Konzentrationen in den Leukozyten und im Plasma. Innerhalb weniger Stunden kann der Vitamin C-Spiegel bis an die Skorbutgrenze absinken. Für die Phagozytoseaktivität durch die Makrophagen ist Vitamin C unerlässlich. Es stimuliert einerseits die Bildung von freien Radikalen, mittels derer die pathogenen Mikroorganismen abgetötet werden (Killerfunktion der freien Radikale), schützt auf der anderen Seite die Freßzellen selbst vor der oxidativen Wirkung der Radikalspezies. Vitamin C stimuliert nicht nur direkt die Phagozytoseleistung des Organismus, sondern fördert die Bildung von Komplementsystem-Komponenten, die dann wiederum verstärkend in die Phagozytose eingreifen. Darüberhinaus wird die Antikörperproduktion (Immunglobuline) durch Vitamin C gesteigert, die Interferonsynthese stimuliert und somit die antivirale Infektabwehr verstärkt.


In unserem zweiten Teil der Blog-Reihe geben wir Ihnen weitere, spannende Einblicke zu folgenden Themen:

  • Auch andere Mikronährstoffe wie z. B. Vitamin E und das Spurenelement Selen sind wichtig
  • Was leisten sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe?

Teil 2


Literaturangaben (Auswahl)

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