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Lichtschutz ist mehr als UV-Schutz

Datum: 19.05.2025 Autor: Dr. David Hauck

Photoaging ist einer der zentralen Punkte von Hautalterung und Faltenbildung. Zudem bildet sich aus Licht und Sonne ein großer Faktor für Hautkrebs. Wer sich effektiv schützen möchte, sollte mehr als die UV-Strahlung beachten.

Bei Vorträgen stelle ich oft die Frage, ob meine Zuhörer grundsätzlich Sonnencreme oder eine Tagescreme mit Lichtschutzfilter verwenden, was die meisten bestätigen. Wenn ich mich erkundige, ob Sie sich damit vor Sonne und Licht geschützt fühlen, sind alle davon überzeugt. Dem ist aber nicht so.

Denn Lichtschutzfilter in der Kosmetik schützen nur vor UV Strahlung und damit auch vor Sonnenbrand, der dadurch entsteht. UV Strahlen sind zwar der stärkste und intensivste Anteil der Sonnenstrahlung, machen aber weniger als zehn Prozent der Strahlung aus. Die restliche Strahlung in etwa gleichen Anteilen sind sichtbares Licht und infrarote Strahlung. Gegen diese schützen die Lichtschutzfilter in den Sonnencremes nicht. Aber auch infrarotes Licht und sichtbares Licht fördern die Oxidation und Bildung von freien Radikalen und führen damit zu Hautalterung, DNA und Zellschäden.

Zellschäden vermeiden

Ein etwas spitzer Vergleich dazu ist, wenn ich eine ganze Flasche Wodka trinke und gleichzeitig dazu Schmerzmittel einnehme, empfinde ich zwar die Folgen des Alkohols relativ abgemildert, meine Zellen wurden dennoch stark geschädigt. Gleiches gilt für Sonnencremes. Ich bekomme zwar keinen Sonnenbrand, habe aber trotzdem einen Zellschaden. - Also was tun?

Da es aktuell keinen aktiven Schutz vor sichtbarem Licht und infraroter Strahlung gibt, bleiben uns nur zwei Möglichkeiten. Entweder wir gehen mit Licht und Sonne vorsichtig um. Oder wir versuchen, die Folgen freier Radikale durch das innerliche Einnehmen oder äußerliche Auftragen von Antioxidantien größtenteils zu neutralisieren.

Einen sinnvollen Umgang mit der Sonne, um die stärkste Strahlung zu vermeiden, können wir uns bei den Spaniern abschauen. Das bedeutet Siesta zwischen 11:00 und 15:00 Uhr. In dieser Zeit halten sie sich im Sommer von der Sonne fern. Zudem haben die breiten Sombrero Hüte genau den Effekt, die Sonne vom Gesicht fernzuhalten. Es muss modisch kein überdimensionierter Sombrero Haut sein. Aber eine Baseball Cap oder eine andere modische Mütze ist auch schon eine gute Möglichkeit, sein Gesicht zu schützen. Außerdem sollte der Körper immer zumindest mit einem dünnem Stoff bedeckt sein.

Astaxanthin von innen und außen

Auch wenn Sonnencremes oder Tagescremes mit SPF-Faktor ausschließlich UV-Strahlung abwehren, empfehle ich, diese unbedingt zu verwenden. Am besten in Kombination mit einem Serum, das starke Antioxidantien enthält, um sich so vor freien Radikalen und damit vor Photoaging zu schützen. Vereinfacht gesagt, funktionieren Antioxidantien als eine Art Schutzschirm, da sie selber durch die Lichteinstrahlung schneller zerstört werden als Hautzellen und sich damit opfern.

Im Allgemeinen ist es allerdings schwierig für den Verbraucher abzuschätzen, welche Antioxidantien wirksam und stabil sind und wie sie überhaupt an den korrekt Wirkort kommen. OPC, Vitamin C und A sind eher unpassend, um die Radikale der Sonne abzufangen. Carotinoide wie Astaxanthin oder Vitamin E sind hier besser geeignet, weil sie eine höher Stabilität aufweisen und effektiver gegen freie Radikale durch Strahlung wirken.

Mein persönlicher Favorit aus jahrzehntelanger Antioxidantien Forschung sind Carotinoide und aus dieser Gruppe das natürliche Astaxanthin. Astaxanthin ist grundsätzlich ein körpereigener Stoff und kann ganz natürlich aus einer bestimmten Süßwasseralge gewonnen werden.

Es kann sich stabil in der Haut einlagern und ist optimal verfügbar gegen freie Radikale. In Studien an Hautmodellen zeigt es bis zu 99 % Schutzwirkung. Der Vorteil liegt auch in seiner Farbe, denn der Wirkstoff ist mit seiner leicht rosa oder orangen Farbe gut sichtbar. Ist die Farbe nicht mehr vorhanden, gibt es keine Wirkung. Dieser sichtbare Hinweis ist bei anderen Antioxidantien in Cremes nicht gegeben. Sie können während der Lagerung zerfallen und der Kunde hat keine Möglichkeit zu erkennen, ob in der Creme noch der Wirkstoff aktiv ist.

Synthetisch erzeugtes Astaxanthin hat grundsätzlich eine schwächere Wirkung. Diese Power Alge ist ein echter Diamant unter den Antioxidantien und wird zum Beispiel in Österreich von der Firma BDI Bio Life Science nachhaltig hergestellt.

Auch innerlich eingenommen, können vor allem fettlösliche Antioxidantien wie Carotinoide einen Schutz liefern. Studien des Forschungsinstitutes der Charité in Berlin konnten zeigen, dass sie sich in der Haut über die Zeit einlagern und ein Depot bilden können, das der Körper dann bei Sonnenstrahlung, Krankheit oder oxidativem Stress nutzt. Diesen Effekt der Einlagerung in der Haut machen sich auch Leistungssportler zunutze, die viel Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. Dadurch kann ihr Eigenschutz gegenüber Licht und Sonnenbrand um bis zu 25 % verbessert werden.

Der Effekt von blauem Licht

Ein etwas neuer Trend in der Lichtforschung ist blaues Licht aus dem Spektrum des sichtbaren Lichtes. Durch künstliche Beleuchtung wie LED oder Bildschirm sowie Mobilgeräte sind wir diesem Licht zusätzlich zum normalen Sonnenlicht verstärkt ausgesetzt. Unsere Haut und vor allem unsere Augen sind davon betroffen.

Die Folge davon ist frühzeitige Hautalterung. Das gilt für sowohl für die Haut als auch für die Augen. Dort sind zwar in der Netzhaut Antioxidantien wie Lutein und Astaxanthin über die Ernährung eingelagert, die unser Auge auf zweierlei Arten schützen. Aktiv durch die Absorption von blauem Licht und passiv durch das Neutralisieren von freien Radikalen. Jedoch sollte uns bewusst sein, auch hier eine gewissen digitale Hygiene walten zu lassen und sich darüber hinaus bunt zu ernähren, um das Auge vor vorzeitiger Alterung und damit Sehkraftverlust zu bewahren.

Bedenken bei UV-Lichtschutzfiltern


Ein kleiner Exkurs zum Thema Lichtschutzfilter. Diese sind für uns Menschen extrem wichtig, stehen aber seit Jahrzehnten auch kritisch in der Diskussion auch Risiken zu haben. Es besteht der Verdacht, dass bestimmte UV-Filter radikalische, krebserregende oder hormonaktive Wirkung haben. Aus diesem Grund stehen sie unter Beobachtung oder sind auch ganz vom Markt verschwunden. Die US Arzneimittelbehörde FDA verzeichnet immer wieder Anfragen an deren Sicherheit und Wirksamkeit.

Besonders alte Sonnenschutzmittel sind fragwürdig in ihrer Sicherheit. Daher sollten Cremes mit SPF schnell aufgebraucht und Sonnencremes nur eine Saison verwendet werden.
Auch die Umwelt hat schwer zu kämpfen. Hawaii verbietet manche Filter, weil sie durch ihre schwere Abbaubarkeit und Effekte die marine Welt wie Korallen schädigen. Auch wurden in Schweizer Bergseen und in menschlicher Muttermilch diese Stoffe gefunden, die dort nicht hingehören.

 

Autor: Dr. rer. medic. Dipl.-Ing. (FH) Pharm. Chemie David Hauck

  • Besitzt jahrzehntelange Erfahrung in renommierten Forschungs- und Entwicklungsabteilungen im Bereich der Naturkosmetik und Arzneimittel.
  • Viele Publikationen und Forschungsergebnisse zum Umgang zur Sicherheit und Wirkung von Naturkosmetik sind von Dr.Hauck verfügbar.
  • Dr. Hauck ist Mitglied in forschenden dermatologischen Gesellschaften und ist konstituierender Wissenschaftler eines der global führenden Naturkosmetik Zertifizierer. In diesem Rahmen beruhen EU-Entscheidungsfindungen auf Basis der Forschungen und Beitrag von Dr. Hauck.
  • Er ist berufenes Mitglied und Leiter mehrerer wissenschaftlicher nationaler und internationaler Kuratorien und hält weltweit Vorträge.
  • Dr.Hauck ist seit 2020 Beauty Experte bei RTL Deutschland.
  • Begründer der Dr.Hauck R&D GmbH. Eines der führenden Forschungsinstitute für Naturkosmetik weltweit.

 


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Literaturverzeichnis

  •  F. J. Pashkow, D. G. Watumull, and C. L. Campbell, “Astaxanthin: a novel potential treatment for oxidative stress and inflammation in cardiovascular disease,” Am. J. Cardiol., vol. 101, no. 10A, p. 58D–68D, May 2008.
  • R. D. Jager, W. F. Mieler, and J. W. Miller, “Age-related macular degeneration,” N. Engl. J. Med., vol. 358, no. 24, pp. 2606–2617, Jun. 2008
  • Schlumpf M et al.: Endocrine activity and developmental toxicity of cosmetic UV filters- an update. Toxicology 2004; 205: 113–122
  • Schlumpf M et al.: Developmental Toxicity of UV filters and environmental exposure. Int. J. Andrology 2008; 31: 144–145

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