Magnesium – ein Überblick
Datum: 22.08.2023 Autor: Redaktion
Magnesium – Herzmineral, „Stressschirmchen“ u.v.m.
Magnesium ist ein wahres „Mutitalent“ mit zahlreichen Funktionen im körpereigenen Stoffwechsel. Man geht davon aus, dass Magnesium an insgesamt 300 bis 600 verschiedenen enzymatischen Reaktionen im Körper beteiligt ist. Der größte Anteil des Magnesiums (> 50%) befindet sich in den Knochen, wo der Mineralstoff am Aufbau der Knochensubstanz maßgeblich mitbeteiligt ist. Aber auch in den Muskeln ist reichlich Magnesium gelagert. Dort ist Magnesium an den Muskelbewegungen mitbeteiligt und wirkt hier als Gegenspieler zum Kalzium. Ist das Magnesium nicht in ausreichender Menge vorhanden, dann gelangt zu viel Kalzium in die Muskelzellen und es kommt zu einem Muskelkrampf. Magnesium wirkt diesem Ungleichgewicht entgegen. Auch der Herzmuskel wird unterstützt. Und schließlich „läuft“ im Energiestoffwechsel nichts ohne den lebenswichtigen Mineralstoff. Weiterhin ist Magnesium an der Reizweiterleitung („Nervenkostüm“) beteiligt und kann – vor allem bei zu viel Stress – helfen, denn Magnesium wirkt ausgleichend und hält schützend „die Hand“ über das Herz. Auch im Hormonhaushalt ist Magnesium als Cofaktor unersetzlich und wird für die Freisetzung und Speicherung benötigt. Und schließlich kommt Magnesium auch in der Schilddrüse, den Nieren, der Leber und dem Darm vor und unterstützt dort ebenfalls die Organfunktionen. Kurzum: Magnesium ist für zahlreiche Körperfunktionen unverzichtbar.
Für Eilige: Wofür benötigen wir Magnesium?
- Für das Herz
- Für die Energie
- Für die Hormone
- Für die Knochen
- Für die Muskeln
- Für die Nerven
Magnesium aus der Nahrung – gar nicht so einfach!
Magnesium kommt reichlich in Getreide und Vollwertkost vor. Allerdings ist die Ausnutzung und Aufnahme aus Vollwertprodukten begrenzt, da die ebenfalls in Getreide vorkommenden Ballaststoffe („Phytate“) die Aufnahme des Mineralstoffs stark einschränken. Gute Magnesiumlieferanten sind weiterhin, Nüsse, Kakao, Hülsenfrüchte und bestimmte Mineralwässer. In Gemüse, Fleisch, Fisch und Käse sind dagegen nur geringe Mengen an Magnesium enthalten.
Wie äußert sich ein Magnesiummangel?
Verkrampfte, schmerzende Muskeln (z. B. Waden-, Zehenkrämpfe) und Verspannungen gelten als typisches Magnesium-Mangelsymptom. Auch Taubheit oder Kribbeln in den Beinen und/oder Händen können ein Defizit an diesem Mineralstoff als Ursache haben. Aber auch Kopfschmerzen, Migräne, Nervosität, Schlafstörungen, geringe Stresstoleranz und Depressionen können sich einstellen wenn dieser wichtige Mineralstoff fehlt. Auch die Herzfunktion kann bei einer Unterversorgung leiden. Und schließlich kann sich eine unzureichende Versorgung auch nachteilig auf die Knochen auswirken und die Entstehung der Osteoporose (mit)begünstigen. Ein Magnesiummangel kann zudem einen Mangel an Vitamin D zur Folge haben, was sich zusätzlich nachteilig auf die Knochengesundheit auswirken kann.
Achtung Risiko – hier kann sich ein Mangel einstellen
Wer einen erhöhten Bedarf an Magnesium hat oder auch vermehrt Magnesium ausscheidet , kann leicht in einen Mangel geraten. Das trifft beispielsweise auf Sportler oder Menschen zu, die gerne in die Sauna gehen und damit Magnesium über den Schweiß verlieren. Aber auch Herzkranke und Diabetiker benötigen viel Magnesium und sind häufig mangelgefährdet. Bei Diabetikern steigt unter einer unzureichenden Magnesiumversorgung das Risiko für diabetische Folgeerkrankungen (z. B. Nerven-, Nieren-, Augenschäden). Problematisch ist hier die Tatsache, dass Menschen mit dieser Erkrankung auch vermehrt Magnesium über den Urin verlieren. Auch bei Frauen mit prämenstruellem Syndrom liegt häufig ein Mangel an Magnesium vor. Und schließlich sind auch Menschen gefährdet, die viel Fett verzehren denn dieses kann sowohl die Aufnahme von Magnesium hemmen als auch dessen vermehrte Ausscheidung.
Auch ein Mangel an bestimmten B-Vitaminen (B1, B6) kann ein Defizit an Magnesium nach sich ziehen, da diese für die Aufnahme des Mineralstoffs notwendig sind.
Die Gefahr eines Magnesiummangels besteht auch bei Personen, die regelmäßig Alkohol konsumieren, denn in diesen Fällen wird der Mineralstoff vermehrt mit dem Urin ausgeschieden. Auch Medikamente wie z.B. Antibiotika, Abführmittel, „Wassertabletten“, die Antibabypille und herzwirksame Arzneimittel (z. B. Blutdrucksenker – „ACE-Hemmer“, Digitalispräparate) können sich nachteilig auf die Versorgung mit Magnesium auswirken.
Risikofaktoren für die Ausbildung eines Mangels an Magnesium
- Alkoholkonsum
- Anwendung von Medikamenten
- Einseitige Ernährung, Diäten
- Personen mit folgenden Erkrankungen: Herz-, Kreislauf-, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Krebs, Diabetes mellitus, prämenstruelles Syndrom, Kopfschmerzen, Migräne, Asthma, Tinnitus, Schilddrüsenüberfunktion
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Sport, Saunaanwendungen
- Stress und Leistungsdruck