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Tabuthema Libidoverlust: Wenn „frau“ keine Lust mehr hat (Teil 1)

Datum: 29.08.2023 Autor: Prof. Dr. rer. nat. Michaela Döll

Sexuelle Unlust ist ein heikles Thema, welches sowohl Frauen als auch Männer in den unterschiedlichsten Lebensphasen des Erwachsenenalters betreffen kann. Der Verlust der Libido (sexuelle Luststörung) ist im medizinischen Sprachgebrauch dann indiziert, wenn „frau“ oder „mann“ über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten eine Verminderung des sexuellen Verlangens erfährt. Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Naturstoffe können hier sowohl für die betroffenen Frauen als auch für die Männer sehr hilfreich sein und für mehr Lebensqualität in der Paarbeziehung sorgen – ohne die beachtlichen möglichen Nebenwirkungen eines Potenzmittels in Kauf nehmen zu müssen.

Wenn Frauen „in die Jahre“ kommen

Hormone steuern unseren Organismus auf vielfältige Art und Weise. Während der Wechseljahre, die sich über einen Zeitraum von etwa 10 Jahren hinweg hinziehen können, kommt es zu deutlichen Veränderungen im Hormonhaushalt: Die Estrogenproduktion, aber auch die Progesteronproduktion kommt während dieser Zeit zunehmend zum Erliegen. Gleichzeitig spielt die Hirnanhangdrüse „verrückt“ und produziert Hormone (LH, FSH), die für den Eisprung notwendig wären. Diese Hormonturbulenzen spielen sich in der Regel zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr ab. Vielfach stellen sich bei den betroffenen Frauen während der Wechseljahre eine Reihe von begleitenden Symptomen ein, welche die Lebensqualität beeinträchtigen können. Nicht selten ist auch die Libido nachteilig beeinflusst. So sind beispielsweise bereits ab dem 50. Lebensjahr ca. 25% (bis 45%) aller Frauen betroffen. Der Estrogenschwund geht u. a. mit einer verminderten Dicke der Vaginalschleimhaut einher und ist dafür verantwortlich, dass diese schlechter durchblutet wird und weniger dehnbar ist, was letztlich auch mit Schmerzen beim Geschlechtsverkehr einher gehen kann. Gleichzeitig nimmt mit den hormonellen Umstellungen die Lubrikation der vaginalen Schleimhaut ab und die geringere Durchfeuchtung der Vagina kann ebenfalls für Probleme sorgen und die Lust mindern. Ebenso verändert sich mit zunehmendem Alter der Frauen im Allgemeinen auch die Kontraktionsfähigkeit der Gebärmutter und die Sensibilität (Erektion) der Brustwarzen nimmt ab – was die sexuelle Lust ebenfalls beeinträchtigen kann. Weiterhin spielt auch Testosteron, welches vom weiblichen Organismus ja ebenfalls gebildet wird, in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Der mit zunehmendem Alter häufiger auftretende Testosteronverlust der Frauen geht nicht selten ursächlich mit einer vermehrten sexuellen Unlust einher. Auch Medikamente (z. B. Antihypertonika, Antidepressiva, Neuroleptika) können die „Lust“ stoppen. Und schließlich kommen auch chronische Erkrankungen (Herz-, Kreislauf, neurologische Krankheiten, Diabetes mellitus u.a.) als Ursache für die fehlende sexuelle Lust in Frage. Sehr häufig sind auch psychische Belastungen oder Stress an der nachlassenden Libido (mit)beteiligt.

Damiana und Muira puamana – Liebespflanze für die Frau

Damiana – Turnera diffusa – ein Safranmalvengewächs gilt ebenfalls als Aphorodisiakum mit langer Tradition im Heilwesen. Schon die Mayas in Mexiko schätzten Zubereitungen des „Chac-Mixib“ wie die Pflanze dort im Volksmund genannt wird als „Liebestrank“. Zu den interessanten Inhaltsstoffen der duftenden Blätter zählen vor allem die Flavonoide (22 verschiedene Strukturen), Maltolglykoside, cyanogene Glykoside (7 verschiedene Strukturen), Mono-, Sesqui- und Triterpene sowie diverse Gerbstoffe und ätherische Öle. Damiana hat in wissenschaftlichen Untersuchungen, die mit Frauen durchgeführt wurden, eine Verbesserung des Sexuallebens, eine Steigerung der Libido und eine der vaginalen Trockenheit ergeben.

Auch der Potenzbaum – Muira puamana (Ptychopetalum olacoides) – ist für Frauen mit sexuellen Funktionsstörungen interessant. Der Baum, der zu den Sandholzartigen Gewächsen gerechnet wird und im brasilianischen Amazonasgebiet heimisch ist, gilt als „Geheimtipp“ für Frauen, die keine „Lust an der Lust“ mehr verspüren. Verwendet werden vorrangig die Rinde und die Wurzeln des Baumes. Harze, Bitterstoffe, Sesquiterpene, Phenolsäuren (Ferula-, Kaffeesäure u.a.) und Flavone (Luteolin, 4'-methoxyluteolin, 3-methoxyluteolin, 3, 7-dimethoxyluteolin) zählen hier zu den für die Wirkung verantwortlich gemachten sekundären Pflanzeninhaltsstoffen. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass die Probandinnen über eine bessere Organsmusfähigkeit berichten. Das „Potenzholz“ wirkt u.a. auch durchblutungsfördernd und hat eine adaptogene, ausgleichende Wirkung auf die Neuronen, weshalb Zubereitungen des Holzes traditionell in der Volksheilkunde auch bei Nervosität und Unruhe eingesetzt wird.

Sowohl aus der traditionellen Volksheilkunde als auch der modernen Phytotherapie sind Heilpflanzen bekannt, die einen positiven Einfluss auf die Libido ausüben können. Hier ist vor allem Trigonella foenum graecum – der Bockshornklee – zu nennen von dessen Wirkung sowohl Frauen als auch Männer profitieren können. Dieser wird vor allem rund um das Mittelmeer aber auch in den USA kultiviert. 

Ein weiterer Naturstoff – die Macawurzel (Lepidium meyenii) – macht hier ebenfalls von sich Reden, denn der „Andenginseng“, wie die Pflanze aus Südamerika auch genannt wird, gilt als natürliches Potenzmittel und wird in der peruanischen Volksheilkunde als „Kraftwurzel“ seit etwa 2000 Jahren auch bei Leistungsabfall und Stimmungsschwankungen angewendet. Wissenschaftliche Studienbelegen eine Verbesserung der Erektionsfähigkeit, der Libido, psychischer Beschwerden und der allgemeinen Leistungsfähigkeit.

In Ergänzung zu den hier genannten Pflanzen sollte hier auch noch Cordyceps sinensis erwähnt werden, der zu den Heilpilzen zählt. Der chinesische Raupenpilz, der in der traditionellen chinesischen Medizin seit Tausenden von Jahren – auch bei mangelnder Libido - angewendet wird, ist für seine energetisierende Wirkung bekannt. In der Volksheilkunde berichten Frauen, bei Anwendung von Cordyceps sinensis von einer Zunahme der sexuellen Lust und einer Normalisierung von Menstruationsbeschwerden. Der Vitalpilz gilt als „Pilz für die Liebe“, der u. a. die Blutrheologie günstig beeinflusst und für einen besseren Blutfluß sorgt. Auch ein positiver Effekt auf die Keimdrüsen sowie hormonausgleichende Effekte und eine „Antistress-Wirkung“ werden dem vitalisierenden Heilpilz nachgesagt. Davon können Frauen – vor allem rund um die Menopause, die häufig mit vielen belastenden Begleiterscheinungen einhergeht profitieren und ein „entspannteres“ Sexualleben erleben.

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Literatur (Auswahl)

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